Otto Dix – der Krieg

Das Museum Schloss Moritzburg in Zeitz zeigt diesen Sommer 50 Originalgrafiken von Otto Dix aus dem bewegenden Grafikzyklus „Der Krieg“. Sie stammen aus der hauseigenen Grafiksammlung des Museums.

Otto Dix stammte aus Gera, meldete sich freiwillig als Unteroffizier im 1. Weltkrieg und wurde an die Ost- und Westfront gebracht. Während des Krieges entstanden futuristische Zeichnungen und Gouachen, die Aspekte des Kriegsgeschehens thematisieren. Nach Kriegsende kehrte er nach Dresden zurück und nahm ein Studium an der Akadademie der bildenden Künste auf. Dort ist er auch als Gründungsmitglieder der expressionisstischen Künstlergruppe Dresdner Sezession Gruppe 1919 zu nennen. Immer wieder setzt er sich intensiv mit dem Krieg auseinander, den er sogar als „Naturereignis“ beschreibt. Es entstanden Werke wie „Kriegskrüppel“(1920), „Schützengraben“(1920-1923) und 50 Radierungen der Folge „Krieg“(1924). Erst 1929-1932 malte Otto Dix das berühmte Triptychon „Der Krieg“, das heute im Dresdner Albertinum zu sehen ist. Sein Werk steht für eine spezifisch deutsche Variante der modernen Kunst und zeigt schonungslos die Brutalität und Zerstörung.

Mit diesem graphischen Meisterwerk hat Dix seine extremen Erfahrungen an den Fronten des Ersten Weltkriegs zu bannen versucht. „So ist es gewesen, so habe ich es gesehen.“, bekräftigte er den Wirklichkeitsgehalt seiner Bilder, mit denen er die bVerwüstungen und furchtbare Verstümmelung der Menschen bezeugte.

Um den genannten Kriegszyklus gruppieren sich die Blätter, die von 1919 bis 1924 entstanden sind. Mit einem fast rohen Zugriff auf seine Motive und einer unerbittlichen Realistik, die zwischen Komik und Grauen balanciert, überschritt er in den frühen 20er Jahren provokant ästhetische Grenzen und hat nicht nur deshalb  inzwischen auch eine große internationale Resonanz.

Von Schönheit der Bilder kann keine Rede sein, eher von Wahrhaftigkeit, die vor der Hässlichkeit nicht zurückschreckt. Dix bereichert unsere Anschauung des 1. Weltkrieges, einer zerrissenen Zeit, die von unvereinbaren Gegensätzen geprägt ist.

Der Grafikzyklus wird begleitend zur Sonderausstellung „Heimat im Krieg“ gezeigt. Die Ausstellungen werden am 4. Mai um 15:00 Uhr eröffnet und sind bis zum 19.08.2018 zu sehen.